Kurt Buchwald


Reinhold Mißelbeck über Kurt Buchwald
Reinhold Mißelbeck about Kurt Buchwald
Über Kurt Buchwald; Auszug aus einem Text von Joerg Waehner
Kurt Buchwald über das Amt für Wahrnehmungsstörung
AFW - Kurt Buchwald
KLEINES MIRARDROM - Barbara Rüth zu Kurt Buchwald


Der Ostberliner Künstler verwendet Fotografie, um seine Ideen zu dokumentieren. In diesem Prozeß entstehen autonome Bilder, die das eigene Medium, den Zeitgeist, aber auch die eigene Arbeit als Fotograf ironisieren.

Auf öffentlichen Plätzen, vor weltbekannten Sehenswürdigkeiten und touristischen Aussichtspunkten untersagt Buchwald das Hantieren mit der Kamera (Aktion Fotografieren verboten !).

Er gründet 1993 in Berlin das Amt für Wahrnehmungsstörung, um mit erfundenen Warnschildern und amtlichen Bekanntmachungen zu irritieren. Die dabei entwickelte Komik ist interaktiv, im Gegensatz z.B. zur Performance „Deutschland verrecke!“ Berlin 1991, wo Buchwald sich auf das Vorführen sinnbildlicher Gesten beschränkt.

Seine Aktionen bilden einen Gegenpol zu den mehrteiligen, großformatigen, fotografischen Arbeiten und Installationen. In seinem Projekt „Bilder + Blenden“ (1990 - 1994) untersucht Kurt Buchwald das Phänomen der gestörten Wahrnehmung und den Dualismus von Sehen und Nichtsehen, indem er schwarze, aber auch farbige Scheiben vor die Kamera hält und Teile des Bildes während der Aufnahme verdeckt. Mit diesem Eingriff folgt er einer, unabhängig von Wilhelm Flusser aufgestellten These: Gegen den Apparat fotografieren!

Dem Alles sehen und Alles zeigen wollen setzt Buchwald das Nichts bzw. das Unsichtbare entgegen.

Aus den Scheiben vor der Kamera entstehen im Zuge seiner Arbeit meterhohe Blenden, die unabhängig von der Fotografie, als Objekte und Sichtblenden ein Eigenleben führen. Sie werden schließlich zu Zeichen und Skulpturen, die das fotografische Bild auf ihrer Schauseite integrieren.

Bei der Fotoserie „Atacamawüste“, Chile 1995 arbeitet Kurt Buchwald ohne Blenden. Diese Funktion übernehmen Gegenstände; es entsteht ein Wechsel der verschiedenen Bedeutungen, Zeichen und Formen.

Skulpturelles Interesse ist auch bei den Porträts „Im Angesicht“, 1996 zu vermuten, wo Buchwald Unterlicht als Störung einsetzt, um in Form freudscher Charakterstudien das Unbewußte und die Angst aufzuspüren.


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Reinhold Mißelbeck über Kurt Buchwald in: „Profifoto“ ikft 6/1993

Kurt Buchwald gehörte zu den ganz großen Raritäten in der früheren Deutschen Demokratischen Republik. Er war ein Fotograf, aber ein zweifelnder Fotograf. Nicht, daß im anderen Teil Deutschlands in jenen Jahren zuwenig gezweifelt worden wäre. Doch Kurt Buchwald erregte Anstoß, da er die ihm wohlbekannten dialektischen Grundregeln in umfassender Weise anwandte: Seine Fotografie hinterfragte die Wirklichkeit - die fotografierte Wirklichkeit ließ am Fotografieren zweifeln. So entwickelte sich für Ihn die Kamera mehr und mehr als ein Mittel, Dialoge anzuzetteln, zwischen sich und den Mitmenschen, zwischen der Fotografie und dem zu Fotografierenden, zwischen der Wirklichkeit und den sie wahrnehmenden, zwischen dem Wahrgenommenen und dem Subjekt..., man könnte die Kette beliebig fortführen.

So entstand die Aktion „Fotografieren verboten“, in deren Verlauf er Aufkleber und Absperrungen vor berühmten Gebäuden anbrachte und die darauf folgenden Passantenäußerungen bis zur Polizeiaktion als Teil der Aktion deklarierte; so entstanden die unscharfen Portraits, in denen er das „Unwichtige und das „Wichtige“ ganz einfach vertauschte; so entstanden die „Störplätze und Stehplätze“, in denen der Fotograf sich selbst stets mitten ins Bild bringt - als unscharfen, das Bild fast völlig besetzenden schwarzen Umriß, so entwickelte er seine „Portraits am senkrechten Spalt“, in denen deutlich sichtbar in der Mitte des Bildes ein schwarzer Rahmen auf das Zentrum, auf den Fokus des Bildes verweist.

Bildstörungen, Bildverweise, Fotografierverbote, Wechselwirkungen von Wirklichkeit und Fotografie sind Mittel, die Kurt Buchwald immer wieder einsetzt, um die Menschen dazu zu bringen, über Bilder nachzudenken - gar nicht so sehr über seine Bilder. Seine Bilder betrachtet er nur als Beispiele, als Hilfsmittel und Anregung, um Nachdenken über Wirklichkeit und Fotografien von Wirklichkeit in Gang zu setzen.

So war Kurt Buchwald mit einem Mal mitten im Zentrum des gegenwärtigen künstlerischen Arbeitens mit Fotografie. Indem er seine künstlerische Arbeit aus der Aktion, aus dem Konzept heraus entwickelte, indem er die Kunst als Mittel zur Kommunikation begriff, das Publikum als Bestandteil seiner Arbeit, erwies er sich in den letzen Jahren als einer der unermüdlichsten Anreger der Berliner Kunstszene, erwies er sich gleichzeitig als tief verwurzelt in der Tradition der europäischen Kunst der vergangenen zwanzig Jahre, in der sich aus Konzeptkunst und künstlerischer Aktion ein wichtiger künstlerischer Zweig des Arbeitens mit Fotografie entwickelte.


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Reinhold Mißelbeck about Kurt Buchwald in: „Profifoto“ ikft 6/1993

Kurt Buchwald was one of those very rare cases in the former German Republic: a photographer, but a skeptical photographer. Not that there was any lack of skepticism in those years in the other Germany. Yet Kurt Buchwald was an irritant on account of his extremely broad use of the dialectical precepts with which he was so thoroughly conversant. His photograhpy placed reality in question; his photography reality injected doubt into photography. Thus he came to use his camera more and more as a means of proviking a dalogue between himself and the persons he photographed, between his photography and its object, between reality and ist beholder, between the subject and the way in which it is perceivet - the possibilities are countless.

This culminated in his „Cameras Banned“ happening, for which he pasted posters on famous public buildings, set up barriers around them, and declared the comments of bypassers - up to the arrival of the police - to be an integral part of the happening. This yielded blurred portraits in which he simply substituted the „unessential“ for the „essential“ and vice versa, as well as his „disturbance points and standing points“, for which he inserted himself as a huge dark amorphous figure in the middle of the picture. In this way he also createt his „Portraits, using vertical slit“ in which a sharply contoured blach frame in the middle indicates the focal point of the picture.

Out-of-focus pictures, references to pictures, provoked police bans on cameras, the manipulation of reality, interactions between reality and photography are devices that Kurt Buchwald employs time after time to induce the beholder to reflect upon photographs, which need not necessarity be his own. He regards his photographs merely as instances, as aids in provoking thoughtful reflection upon reality as it is and then as it appears in photographs. Kurt Buchwald Buchwald found himself propelled overnight into the center f ongoing artistic phototgraphic actovities. Conceiving of his art through the medium of the happpening and the concept as an instrument of communication and by integrating the beholder into his work he has become in recent years one of the most indefatigable innovative influences in the Berlin art scene while at the same time remaining deeply rootet in the traditions of European art covering the past two decades, during which period an imprtant branch of art based on phtography developed from conceped from concept art and the happening.


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Über Kurt Buchwald Auszug aus einem Text von Joerg Waehner
zu der Ausstellung:
KAFKA ODER DAS AMT FÜR WAHRNEHMUNGSSTÖRUNG
in der Galerie auf Zeit

... Kurt Buchwald verbindet die Insignien der Macht, wie den Hoheitsadler des Staates, mit seinem „Amt für Wahrnehmungsstörung“. So lockt er nicht nur den treuen Staatsbürger auf die Schleimspur der Zeichengläubigkeit, sondern stempelt und beglaubigt Wichtigkeit wie der Honorarkonsul einer Bananenrepublik. Die Furcht vor der Steuererklärung ist sein Trumpf der Bürokratie. Als Beamter mit der Tarnkappe des Stempelkissens verweist er auf die Gebührenpflicht der Antragsteller und verpflichtet zu korrekten Angaben bei Alter und Geschleckt. Wer zahlt wird wahrgenommen. Dann gilt die Macht der Stempel. Korruption ist von vornherein eingeplant.

Wahrnehmungsgestört oder gestörte Wahrnehmung? wird im Formblatt Nr. VII/XI gefragt, welches Buchwald dem Besucher stets in die Hand drückt. Ein Formular mit surrealem Inhalt, mehr ein Gedicht, als ein Beamtendekret, daß in der Sonne hinter der Kaffeemaschine des Finanzamtes vergilben könnte. ...

16. 05 . 1994
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Kurt Buchwald über das Amt für Wahrnehmungsstörung: AFW - Kurt Buchwald
Die Bestimmung der Leere

Im Zuge der Neugestaltung Berlins als Regierungssitz und Metropole erhielt das AFW den Auftrag, an bedeutenden Orten der neuen Bundeshauptstadt die Leere zu bestimmen. Erstmals soll exaktes Zahlenmaterial gewonnen werden. Für das Meßprogramm wurden unter anderem der Potsdamer Platz, der Reichstag, das Brandenburger Tor, die Siegessäule und das Schöneberger Rathaus ausgewählt.

Vor allem für die zahlreichen Baumaßnahmen sind exakte Werfe wichtig. Bei der Projektierung ist es kein Problem, die Leere mittels Computeranimation sichtbar zu machen, wie zum Beispiel in ,,Daimler Benz, Potsdamer Platz - der Film". Schwierig ist es, die Leere als absoluten Wert am Ort zu messen. Vor allem an historischen Gebäuden und Denkmälern, wie der Siegessäule, werden stark voneinander abweichende Werte registriert. Schon das Preußische Meßamt hatte Schwierigkeiten, die Leere wilhelminischer Denkmäler zu bestimmen.

In den 20er Jahren wurden die Meßmethoden verbessert. 1933 verboten die Nazis die Messungen. Nach dem Krieg wurde die Leere ab 1950 in Deutschland wieder gemessen. In Europa wird die Leere seit 120 Jahren registriert. Heute befinden sich auf der ganzen Welt Meßstationen. Eine Auswertung der Messungen in den letzten 20 Jahren ergab in den Industrieländern ein deutliches Ansteigen der Leere.

Deutschland hat die größten Steigerungsraten. 1989 beschloß der Bundestag, der Ausbreitung der Leere entgegenzuwirken. Nach der Wende wurde das Institut zur Ertorschung der Leere gegründet. 1995 konnte der Bundestorschungsrat einen ersten Zwischenbericht geben. Es wurde vermutet, daß das Ansteigen der Leere auf die Verbesserung der Meßvertahren und die Einführung neuer Meßmethoden zurück­zuführen ist.

Die Leere wird heute mit computergestützen Sonden gemessen und in Le/cm2 angegeben - im Gegensatz zur Friedrich'schen Vergleichszahl von 1887. Zur genaueren Bestimmung wird der Ordnungsfaktor (0), der Sauberkeitsvergleichswert (S), der Monotopiequotient (M) und die Abweichung von der senkrechten Stabausrichtung (A) hinzugezogen. Auch der Einfluß der Menschen kann herausgerechnet werden. Man ist in der Lage, die Leere bis aus fünf Stellen hinter dem Komma anzu­geben.

Das AFW setzt für seine Messungen den Diekmann'schen Trichter ein, ein einseitig offener Kubus, der in doppelter Länge spitz zuläuft (siehe Abb.). Es ist ein fotografisches Meßverfahren. Der Trichter wird an der Meßstelle aufgestellt. Die Leere wird über das Bild bestimmt.


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AFW - Kurt Buchwald Fotograf und Nichtfotograf
Aktionskünstler und Störbildner

Der in Ostberlin lebende Künstler verwendet Fotografie, um seine Ideen und Konzeptionen zu realisieren. In diesem Prozeß entstehen autonome Bilder, die das eigene Medium, den Zeitgeist, aber such die eigene Arbeit als Fotograf ironisieren. - Auf öffentlichen Plätzen, vor weltbekannten Sehenswürdigkeiten und tour­istischen Aussichtspunkten untersagt er das Hantieren mit der Kamera (Aktion ,,Fotogratieren verboten")
Er gründet 1993 in Berlin das Amt für Wahrnehmungsstörung, um mit erfundenen Warnschildern und amtlichen Bekanntmachungen seine Mitbürger zu irritieren. In seinen Performances (1909-94), wie ,,Deutschland verrecke" und ,,Bild im Bauch", beschränkt er sich auf das Vorführen sinnbildlicher Gesten.

Seine mehrteiligen großformatigen fotografischen Arbeiten sind der Gegenpol zu seinen aktionistischen Gebaren. Im Projekt ,,Bilder - Blenden" (1990-94) untersucht er das Phänomen der gestörten Wahrnehmung und den Dualismus von Sehen und Nicht-Sehen.

- Es ist eine Art Meßprogramm. Während der Aufnahme hält er schwarze Scheiben vor die Kamera und verdeckt Teile des Bildes während der Aufnahme.

- Mit diesem Eingriff folgt er seiner unabhängig von Wilhelm Flusser aufgestellten These: Gegen den Apparat fotografieren

Dem Alles-sehen und Alles-zeigen-wollen setzt Buchwald das Nichts bzw. das Unsichtbare entgegen.

Aus den Scheiben vor der Kamera entstehen im Zuge seiner Arbeit meterhohe Blenden, die unabhängig von der Fotografie als Objekte und Sichtblenden ein Eigenleben führen. Sie werden schließlich zu Zeichen und Skulpturen, die das fotografische Bild auf ihrer Schauseite integrieren. Bei der Fotoserie ,,Atacama", Chile 1995, arbeitet er ohne Blenden. Diese Funktion übernehmen Gegenstände; es entsteht ein Wechsel der verschiedenen Bedeutungen, Zeichen und Formen.

Skulpturelles Interesse ist auch bei den Porträts ,,Im Angesicht", 1990, zu vermuten, wo er Unterlicht als Störung einsetzt, um in Form Freudscher Charakterstudien das Unbewußte und die Angst aufzu­spüren.

GRUPPENAUSSTELLUNGEN unter anderem in Arles und Reims, in Mexiko-Stadt, in Sunderland und Carlisle, im Bauhaus Dessau mit der Ruine der Künste Berlin, zum steirischen Herbst ,92 und ,94, zu den Frankfurter Fototagen, zum Europäischen Workshop im Ruhrgebiet, zur Fotoszene und Art Cologne in Köln, Ausstellung Deutsche zeit­genössische Fotografie in Brüssel, Gera und Berlin, interdisziplinäres Kunstprojekt Reservoir II.

EINZENAUSSTELLUNGEN unter anderem in Galerie Mitte Dresden, Weißer Elefant Berlin, Brandenburgische Kunstsammlung Cottbus, Kunstforum Bremen, Galerie Beuquert + Lebon und dem Goetheinstitut Paris, Galerie Lichtblick Köln, Fotogalerie Wien, Kleistpark Berlin, Museum da Imagem do Som Sao Paulo, Musee de La Photographie á Charleroi, Museum Narodowego Gdansk (mit M. Pozniak) und der Kulturbrauerei Berlin.

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KLEINES MIRARDROM Barbara Rüth zu Kurt Buchwald


Kurt Buchwald hat die Aufforderung eine homöopathische Dose zu erstellen genau- genommen. Seine Transportkiste in die er seine Installation verpackt hat ging nicht über die geforderte ein Metergrenze hinaus. Doch wie es homöopathische Dosierungen so an sich haben entfalten sie ihre Wirkung erst bei Gebrauch. Ausgepackt und aufgestellt erweitern sie Raum und Bewußtsein.

Mitten ins Stadtzentrum der kleinen Stadt Troisdorf plazierte er auf sieben Stahlstän- dern sieben schwarze Scheiben. Etwa in der Höhe von 1,60 Meter sind sieben kreis- runde Löcher ausgespart. Auf einer leicht erhabenen Fläche aus gelben Klinker einge- lassen, unterbrechen sie den Fußgängerstrom. Sie ergeben eine Stadtskulptur, die durch ihre Reihung, aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet, eine eher offene oder eher geschlossene Struktur offerieren. Je nach Einfall des Sonnenlichts werfen ihre Schatten ein zweites imaginäres, flächiges sich stets veränderndes Ornament auf den Boden. Die Perforationen selbst laden ein zu interaktiven Handeln. Schaut der Betrachter durch sie hindurch wird das Vertraute plötzlich fremd. Die eingeschränkte Wahrnehmung focussiert die Wirklichkeit auf einen begrenzten Ausschnitt. Der Blick ist in zwei Richtungen auf das Stadtgeschehen hin möglich und kann durch das Auftau- chen eines anderen Gesichts noch unterbrochen werden.

Buchwalds Kunst speist sich aus drei Quellen: der Fotografie, der Plastik und der Akti- on. Sie sind jedoch nicht nur deren Ursprung sondern in seinen Werken immanent präsent.

Von Hause aus Fotograf erregte Kurt Buchwald erstmalig 1989 Aufsehen, als er im touristischen Zentrum Ostberlins Schilder mit der Aufschrift "Fotografieren verboten!" anbrachte. In einem Land in welchem individuelle, öffentliche, unangemeldete Aktivitäten selbst verboten waren, sorgten diese willkürlichen Verbotstafeln bei Touristen, der Bevölkerung aber vor allem bei den Ordnungshütern für erhebliche Verwirrung. Bis der Verursacher selbst verboten wurde.

In den folgenden Jahren setzte sich Kurt Buchwald immer wieder mit unterschiedlichen Formen der Wahrnehmung auseinander. In einer Zeit wo scheinbar alle Erscheinun- gen visuell verfügbar gemacht werden können, setzt er die Einschränkung des ganz alltäglich Sichtbaren entgegen, indem er den Blick stört und ihm eine Richtung gibt. Zum Einen fotografiert er Menschen und Stadträume mit verschiedenen Abblendun- gen, sodass bei der Betrachtung der Fotografien die schwarzen Leerstellen durch die Phantasie des Betrachters ergänzt werden müssen. Nach einem ähnlichen Prinzip fun- gieren seine Stadtskulpturen, wo der Mensch an der Weitsicht gehindert wird und nur einen bestimmten Ausschnitt wahrnehmen kann und die Ergänzung sein Gedächtnis nachzeichnen muß.

Theoretisch, glossierend untermauert hat er seinen Absichten durch die Gründung des AWF, dessen Logo ein Adler ziert. Von diesem "Amt für Wahrnehmungsstörungen" aus initiert er immer wieder verwirrende Interaktionen, die mit der Schrift- und Ordnungs- gläubigkeit des Bürgers spielen.

Berlin, den 24.06.1997
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