Paris Photo 2003



(Carousel du Louvre)
13 - 16 November 2003
Eröffnung: 12. November 19h bis 23h
Stand Nr.: D 3 (Salle DELORME)
Messetelefon: + 49 171 4732976



Galerie David zeigt:
aktuelle Deutsche Fotografie:
Sinje Dillenkofer, Stefan Kiess, Petra Kaltenmorgen

und
Klassische Fotografie des 20ten Jahrhunderts:
Bauhaus, 20er + 30er Jahre, Weimarer Zeit, bis fotoform
(Albert Renger-Patzsch, Hannes Kilian, Erich Comeriner, Max Baur, Umbo, Hans Fins-ler, Yva, Isaac Kalter u.a.)

Sinje Dillenkofer (b. 1959). Ihre Arbeiten analysieren und entblössen gesellschaftliche Strukturen, Wert-und Na-turbegriffe. Oft sind es Reihungen, Sequenzen, typologische Studien, die Fragen nach Individualität und Authentizität und deren Reproduzierbarkeit stellen. Kli-schees, Abziehbilder und Zitate beispielsweise, treten scheinbar anstelle des Lebens und wahrhaftiger Energien. Im fragmentierten Körperteil von Mensch, Tier oder eines Naturbildes, entstehen im Zusammenspiel von Struktur und Farbe eines Bildes und dem sorgsam ausgewählten Photo- bzw. Bildträgermaterials und dessen Rahmung, malerische Dimensionen. Diese erlangt gemeinsam mit dem Abgebildeten, das symbolhaft und abstrakt zugleich ist, eine äußerst vielschichtige Betrachtungsebene. 1988 realisierte Dillenko-fer mit der Arbeit der "RESERVATE"(+ Katalog), erstmalig ein interaktives Kunstprojekt. Eine Arbeit, die durch die aktive Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmern der jewei-ligen Firma entstand: eine Serie von 21 zweiteiligen Portraits mit Vorstandsvorsitzen-densekretärinnen renommierter deutscher und New Yorker Konzerne. 1995 entstand auf Einladung der DG Bank Frankfurt und nach Vorschlag der Künstlerin zu einem solch künstlerischen interaktiven Projekt für die Bank,:" Die FORMATIONSSPIELE 1-60" (Sammlung DG Bank), sowie "DIE UMKEHRUNG", (im Besitz der Künstlerin) werden zu einem graphischen Muster.

Stefan Kiess (b. 1955) nutzt den Fundus seines Archivs, schafft neues Ausgangsmate-rial und erarbeitet sich neues Bilddenken: auf dem Leuchttisch entsteht eine neue Welt Bilder, welche nicht mehr fotografischen Gesetzen folgen sondern eher zeich-nerisch, malerischen flächig zu sein scheinen. Dass es fotografisch hergestellte Bil-der sind, also dank Licht und Silber entstandene Bilder, Lichtbilder also, ist unstrittig. Wir erkennen es an manchen Relikten, an manch Gerade-noch-erkenn-barem, aber auch an der Qualität der ausstrahlenden Schwarzpunkte. Solche sensiblen Li-nien entstehen nur mittels Licht und Chemie. Seine Formensprache nutzt den großen Fundus der Bilderfindungen Abstraktion, Konkret, Informel. Er schöpft neu sein Verfahren ist fotografisch, seine Ergebnisse nur noch bedingt. Seine Bilder sind gebaut, konstruiert, zusammengesetzt, ausgezirkelt. Negative werden zu Steinbrüchen, werden immer wieder in anderem, neuem Kon-text verwendet, übereinander gelagert, kopiert bis sich die Bildidee verdichtet zum Bild. Stefan Kiess¹ Bilder schaffen neue Räume: Zwischenräume, Differenzen. Er nutzt die besten fotografischen Mittel, um fast grafisch-unfotografische, konstruktivistisch anmutende Bildwelten zu schaffen. Stefan Kiess setzt neue Impulse, zuletzt mit sei-nem Schritt ins Dreidimensionale.

Petra Kaltenmorgen (b. 1964) ist Fotografin. Sie fotografiert Dinge. Punkt. Damit könnte ein Bericht über ihre Ausstellung im Kunstverein Freiburg, ihre erste grosse Einzelausstellung auch schon beendet sein. Die gleiche Nüchternheit trifft der Betrachter auch in Kaltenmorgens Fotografien an. Weder der Einsatz superraffinier-ter / sündhaftteurer Technik, noch der Kunstgriff auf absichtliche Low Tech sind ihr Ding. Petra Kaltenmorgen fotografiert auf selbstverständliche Weise Dinge: ein Stuhl, eine Zuckerdose, eine Truhe. Vor neutralem Hintergrund, formatfüllend das Objekt, die Kamera nah dran, ohne investigativ zu sein. Jedes dieser Dinge, welche die 1964 geborene und in Hannover lebende Fotogra-fin ins Bild setzt, verweist nur auf sich selbst. Natürlich inszeniert auch Kaltenmorgen ihre Objekte. Allerdings auf eine Art und Weise, die nichts theatralisches hat, son-dern die den Objektcharakter, das Skulpturale betont. Für jeden Gegenstand sucht die Künstlerin den passenden Ausschnitt, die geeignete Perspektive. Und gewährt so einen Blick auf den Charakter der Dinge.

Für weitere Informationen:
www.parisphoto.fr
www.kaltenmorgen.de

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